Dungeons of Dredmor – erste Eindrücke

Nun ist es also nach jahrelanger Entwicklung und monatelanger Verzögerung endlich erschienen: Dungeons of Dredmor.


Auf den ersten Blick (nach gut 4 Spielstunden) kann ich nur sagen: Das Spiel tut das, was es tun soll. Es bringt Roguelikes an die Masse. Zum einen, weil es Optionen bietet, die in einem Standard-Roguelike undenkbar wären. Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade und das Ausschalten von Permadeath ist möglich. Auf der anderen Seite ist das Spiel aber – selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad und mit Permadeath – schlicht und ergreifend viel zugänglicher als die meisten Genrekollegen. Die Steuerung per Maus (bewegen kann man sich auf Wunsch auch mit WASD, zudem gibt es natürlich die üblichen Hotkeys) ist simpel und intuitiv, das User-Interface einfach, übersichtlich und doch informativ. Dazu kommt natürlich die wunderschön handgezeichnete Grafik mit viel Liebe zum Detail und zum Humor (z.B. findet man Propagandaplakate von Lord Dredmor persönlich, Trainings-Zielscheiben in Diggle-Nestern, auf denen ein Zettel mit dem hingekritzelten Konterfei unseres Antihelden prankt, der wiederum nach einigen Minuten ohne Zug anfängt, Handheld zu spielen etc.). Überhaupt strotzt das Spiel vor humoristischen Einlagen, ohne dabei den spielerischen Kern zu vernachlässigen.

Unter dem Mantel des überdrehten Stils und des sich gerne selbst mitsamt sämtlicher Fantasy-Klischees auf die Schippe Nehmens ist DoD nämlich ein Roguelike-RPG der alten Schule und weist auch genau die Qualitäten auf, die man von einem solchen Spiel erwarten würde. So stellt sich bereits nach wenigen Minuten das altbekannte “Nur noch ein Raum”-Suchtprinzip ein, zu dem sich nach kurzer Zeit dann auch die Gegenstands- und Materialsammelwut (ja, Crafting gibt es auch in diversesten Formen) gesellt. Je nach Skillauswahl (über 30 gibt es) zu Beginn, sind manche der gefundenen Schätze interessanter als andere. Was man nicht braucht, kann man entweder in, in den komplett zufallsgenerierten Dungeons immer wieder vorkommenden, Shops verkaufen oder, falls man den Lutefisk Cube gefunden hat, sie zum im Norden Europas sehr beliebten Fischgericht verarbeiten und dann am entsprechenden Schrein dem Lutefisk-Gott als Opfer darbringen. Dieser belohnt einen hin und wieder mit besonderen Items. Praktisch!

Auch erwähnt werden sollte der großartige Soundtrack, der übrigens hier in voller Länge angehört und sogar erworben werden kann. Das Titelthema, das man bei jedem Spielstart zu hören bekommt, geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf. Übrigens merkt man hier, dass die Jungs bekennende Fans von Rhapsody of Fire sind, da einige Passagen schon sehr nach den Orchestereinlagen der italienischen Metaller klingen (was ganz und gar nichts Schlechtes ist).

Insgesamt bin ich bisher sehr angetan von dem Spiel und es scheint das geworden zu sein, was ich mir erhofft hatte. Zudem denke ich, dass es das Potenzial hat, die spannende Welt der Roguelikes einer breiteren Öffentlichkeit schmackhaft zu machen (immerhin ist es bereits kurz nach Erscheinen auf Rang 1 der Steam-Verkaufscharts geschossen).
Als Warnung sollte man noch anmerken, dass einige Leute momentan noch mit einigen Bugs zu kämpfen haben (vor allem Abstürze und nicht mehr funktionierende Savegames sind wohl ein Problem), von denen ich allerdings bislang völlig verschont geblieben bin. Aber auch das sollte sich sowieso bald vollkommen erledigt haben, da die Jungs von Gaslamp Games mit Hochdruck an Patches arbeiten (einer ist bereits online, der zweite folgt in den nächsten Stunden), die – nachdem die gravierenderen Fehler behoben sind – auch einiges an neuem Content und zahlreiche Verbesserungen zum Spiel hinzufügen sollen (siehe Blogeintrag).

Hier nochmal die wichtigsten Links zum Spiel:

Dungeons of Dredmor bei Steam
Gaslamp Games Blog
Gaslamp Games Twitter
Gaslamp Games Forum
Dungeons of Dredmor Wiki (natürlich noch sehr unvollständig)

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